Hans-Peter Schütz im Stern am 7. April 2010:
"Wer hat als Erster erkannt, welch politisches Talent in Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg steckt? Na klar, der Machtmensch Helmut Kohl. Als Stephan Eisel, lange Jahre stellvertretender Leiter von Kohls Kanzlerbüro, den Altkanzler im Juni 2005 in dessen Büro in Berlin besuchte, verließ gerade zu Guttenberg das Zimmer. Kohl machten zu Guttenberg und Eisel miteinander bekannt. Später sagte Kohl zu Eisel: "Auf den müssen sie achten, aus dem wird was." Zu Guttenberg saß damals gerade mal drei Jahre im Bundestag und als künftigen Senkrechtstarter hatte ihn noch keiner wahrgenommen. Außer Kohl."
Kai Pfundt im Generalanzeiger am 3. April 2010:
"Zum Verständnis von Kohls Arbeitsweise kann der ehemalige Bonner Bundestagsabgeordnete Eisel einiges beitragen, unter anderem durch zahlreiche mit handschriftlichen Anmerkungen des damaligen Kanzlers versehenen Dokumente. "Entscheidend war sein persönliches Vertrauen", schreibt Eisel, der sich in seinen Erinnerungen stark auf sein persönliches Tonband-Tagebuch stützt. Kohls Stärke sei seine "innere Ruhe" gewesen, die manchmal auf seine Umgebung "fast provozierend" gewirkt habe, so Eisel."
Helmut Herles im Parlament am 29. März 2010:
"Kohl hat sich in seinen "Erinnerungen" keineswegs aufklärend verhalten, warum er mit den hinter einem "Ehrenwort" versteckten Spenden das Grundgesetz und das Parteiengesetz verletzt und der CDU nicht nur materiell geschadet hat - trotz der privat organisierten Rückzahlung der Millionen-Strafe an die Partei. Auch die soeben im Bonner Bouvier-Verlag erschienene "Nahaufnahme" seines früheren engen Mitarbeiters im Kanzleramt Stephan Eisel kann diesen Sündenfall nicht aufklären. Eisel wundert sich, weil Kohl "überaus penibel war, wenn es um finanzielle Dinge ging […]. Hier war er ganz der Sohn eines bayerischen Finanzbeamten. Für mich war es eine große Überraschung , als Kohl 1999 zugab, Spenden an die CDU nicht korrekt abgewickelt zu haben. Das stand in völligem Widerspruch zu dem , wie ich ihn in finanziellen Dingen erlebt habe".
Henning Krumrey im Handelsblatt am 3. April 2010:
"In seiner „Nahaufnahme" schlachtet der frühere stellvertretende Kanzlerbüro-Leiter Stephan Eisel sein Tonbandtagebuch aus, schildert nicht nur politische Historie, sondern vor allem Kohls Charakterzüge in zahlreichen kleinen Begebenheiten. Wie der Kanzler Tennis-As Steffi Graf nicht nach dem Wimbledon-Sieg, sondern der -Niederlage ins Kanzleramt einlud; wie sein Redenschreiber erst die Religion bemühen musste („Als Christen glauben wir auch an ein Leben vor dem Tod"), um am Nikolausabend zu seiner Familie zu dürfen; wie der als „Birne" Verspottete als Wahlkampfanzeige ein Foto drucken ließ, auf dem er herzhaft ins Obst beißt."