mit vier Generationen eine feste Größe in der Bonner Stadtgesellschaft. 1733 hatte Kurfürst Clemens August den Sänger Ludwig van Beethoven d. Ä. aus Lüttich in die Bonner Hofkapelle abgeworben. 1794 verließen seine letzten Enkel Bonn und folgten ihrem Bruder Ludwig van Beethoven nach Wien.
Die Beethovens lebten 60 Jahre mit vier Generationen in Bonn, sie waren eine Bonner Familie. Erstmals sind die Beethovens in der Residenzstadt am Rhein im März 1733 nachweisbar. Damals warb Kurfürst Clemens August den 21-jährigen Sänger Ludwig van Beethoven d. Ä. aus Lüttich als Sänger für die Bonner Hofkapelle ab. Zur gleichen Zeit kam auch sein älterer Bruder Cornelius nach Bonn. Sie waren als Söhne des Bäckers Michael van Beethoven und seiner Frau Marie Louise geb. Stuyckers in Mechelen geboren worden. Die Stadt liegt in Flandern zwischen Brüssel und Antwerpen.
Genealogen haben früheste Beethovens im 14. Jahrhundert ausgemacht. Jan van Beethoven (1485–1571) ist der erste Träger des Namens, von dem konkrete Lebensdaten bekannt sind. Er lebte in Kampenhout, einer Gemeinde etwa zehn Kilometer nordwestlich von Mechelen.Die beiden Brüder Ludwig und Cornelius van Beethoven schlugen in Bonn schnell Wurzeln.
Ludwig heiratete schon am 7. September 1733, also ein halbes Jahr nach seiner Ankunft in Bonn, in St. Remigius die Bonnerin Maria Josepha Ball. Cornelius ehelichte am 20. Februar 1734 in St. Gangolf die Bonner Witwe Helena de la Porte (geb. Calem). Er wurde damit der einzige Beethoven, der die Bonner Bürgerrechte erwarb, denn Hofangestellten und damit auch Hofmusikern war dieser Status verwehrt.Cornelius van Beethoven war als Kaufmann tätig und belieferte sowohl den kurfürstlichen Hof als auch die Gastwirtschaft „Zehrgarten“ am Bonner Marktplatz mit Kerzen.
Nachdem seine erste Frau am 9. Februar 1755 verstarb, heiratete er noch im selben Jahr Anna Barbara Marx. Die beiden Kinder aus dieser Ehe verstarben als Kleinkinder. Cornelius findet sich am 16. Juli 1764, seine zweite Frau am 17. Dezember 1765 im Sterberegister von St. Remigius.Die Eltern von Ludwig und Cornelius van Beethoven waren 1739 zu ihren Söhnen nach Bonn geflohen, als sie durch ihre Geschäfte mit Luxusgütern vor dem Bankrott standen. Sie verstarben am 28. Juni bzw. 8. Dezember 1749 und wurden auf dem Friedhof neben der Remigiuskirche beigesetzt.Als ihr Sohn Ludwig van Beethoven d.Ä. 1733 nach Bonn gekommen war, nahm er Quartier in der Rheingasse 934 (heute 24), im Haus der Bäckerfamilie Fischer, und wohnte dort mit seiner Familie bis 1767/68 – unterbrochen von einem Umzug 1738 in die Wenzelgasse, von dem nicht bekannt ist, wie lange er währte.
Mit seiner Frau Maria Josepha hatte Ludwig van Beethoven d. Ä. drei Kinder, von denen jedoch nur der Sohn Johann die Kinderjahre überlebte. Er ist um 1740 geboren, aber merkwürdigerweise fehlt von ihm in Bonn ein kirchlicher Taufeintrag. Johann war wie sein Vater, der 1761 zum Hofkapellmeister berufen wurde, als Sänger Mitglied der Hofkapelle. Er heiratete am 12. November 1767 in der Bonner Remigiuskirche die sechs Jahre jüngere Maria Magdalena Keverich aus Ehrenbreitstein. Sie war die Tochter des früh verstorbenen Kochs des in Koblenz residierenden Kurfürsten von Trier. Dessen Familie stammte in der väterlichen Linie von der Mosel und in der mütterlichen Linie von der Kölner Schifferfamilie Westorff (Wistorff).
Aus Koblenz kamen auch die einzigen Verwandten, die der heranwachsende Ludwig van Beethoven abgesehen von Eltern und Geschwistern hatte. Seine Großeltern väterlicherseits verstarben, als er drei bzw. vier Jahre alt war. Die Großeltern mütterlicherseits waren bereits tot, als Ludwig van Beethoven geboren wurde. Der Bruder seiner Mutter Johann Peter Keverich, also Beethovens Onkel, wurde Ordensgeistlicher und später Prior des Karmeliterklosters in Koblenz. Eine Cousine seiner Mutter war die Witwe des Koblenzer Zuckerbäckers Johann Jacob Herberger, die die Beethovens des öfteren in Bonn besuchte.
Eine weitere Koblenzer Cousine war mit dem Hofmusiker Johann Konrad Rovantini verheiratet, der 1764 von der Koblenzer in die Bonner Hofkapelle gewechselt war.Beethovens Mutter Maria Magdalena hatte bereits als 16-Jährige 1763 den erheblich älteren Witwer Johann Georg Laym (Leym) geheiratet. Der Leibkammerdiener brachte aus erster Ehe drei kleine Kinder in die Ehe, die allerdings kurz nach seiner zweiten Hochzeit verstarben. Mit Maria Magdalena bekam er im Herbst 1764 einen Sohn (Johann Peter Anton), der bereits nach vier Wochen verstarb. Ludwig van Beethoven hatte also einen vor seiner Geburt verstorbenen Halbbruder.
Johann Georg Laym selbst verstarb 1765. Damit war Maria Magdalena noch 18-jährig bereits Witwe. Sie wohnte nun wieder bei ihrer Mutter und lernte über die Rovantinis den ledigen Johann van Beethoven kennen. Die Beethovens nahmen übrigens nach dem Tod seiner Eltern den 1757 geborenen Sohn Franz Georg Rovantini in ihre Familie auf. 1778 wurde er nach der Ausbildung in Dresden als Geiger ebenfalls Hofmusiker und Beethovens jugendlicher Lehrer. Der Vetter 2. Grades war neben dem Bruder seiner Mutter der engste Verwandte Ludwig van Beethovens und für ihn ein Stück weit älterer Bruder. Er starb aber bereits 1781.
Mit der Hochzeit war Johann van Beethoven mit seiner Frau Maria Magdalena 1767 aus der elterlichen Wohnung in die Bonngasse Nr. 363 (ab 1793 Nr. 515, heute Bonngasse 20) gezogen. Am 2. April 1769 wurde ihr erster Sohn Ludwig Maria in der Remigiuskirche getauft, verstarb aber bereits sechs Tage später.Wann genau der zweite Sohn, der später als Komponist zu Weltruhm gelangte Ludwig van Beethoven, geboren wurde, bleibt unklar, weil es noch keine Einwohnermelderegister gab. Er wurde aber ausweislich des Kirchenbuchs der Remigiuskirche dort am 17. Dezember 1770 getauft.
Die Geburt kann für den 16. oder 17. Dezember angenommen werden, da damals Taufen unmittelbar nach der Geburt stattfanden.Taufpaten waren die Nachbarsfrau Anna Gertrud Baum, Ehefrau des Hofkellerschreibers Johann Baum, und der Großvater Ludwig van Beethoven d. Ä.. Der Hofkapellmeister – seine Frau war wegen ihrer Alkoholsucht inzwischen in einem Kölner Kloster untergebracht – war unterdessen ebenfalls in die Bonngasse gezogen und wohnte gegenüber dem Geburtshaus seines Enkels. Er verstarb am Weihnachtstag 1773.Bald nach dem Tod von Ludwig van Beethoven d.Ä. wechselte die junge Familie seines Sohnes – wohl durch die Erbschaft zu etwas größerem Wohlstand gekommen – 1774 in eine größere Wohnung am nur einige Schritte entfernten Dreiecksplatz („Aufm Dreyeck 6“) und von dort Mitte 1776 in eine repräsentative, zur Straße gelegene Wohnung mit sechs Zimmern im zweiten Stock im Haus der Bäckerfamilie Fischer in der Rheingasse, wo schon der Großvater mit seiner Familie gelebt hatte.
Allerdings kam es noch im gleichen Jahr zu einem weiteren Umzug, und zwar in die Neugasse Nr. 912 (ab 1793 Nr. 992, heute Rathausgasse). Beethovens Mutter wollte näher an der Pfarrkirche St. Remigius (sie stand am heutigen Remigiusplatz), dem Marktplatz und dem Schloss wohnen – auch wenn es nur um ca. 200 Meter ging. Beim Schlossbrand am 15. Januar 1777 war die neue Bleibe allerdings unmittelbar bedroht. Nur kurz danach zog die Familie wieder in die noch leerstehende Wohnung in der Rheingasse. Der Sohn des Vermieters, Gottfried Fischer, erinnerte sich später: „Die Beethoven Kinder waren froh, sagten, das ist gut, das wier wider hier sein. am Rhein ist Waßer gnug für zu löschen.“
In der Rheingasse verbrachte Ludwig van Beethoven dann den größten Teil seiner Jugend. Nur 1784 musste man wegen des Rheinhochwassers kurze Zeit in die Stockenstraße 9 ausweichen, wo der Hofmusiker Joseph Philippart den Beethovens Unterschlupf gewährte.Die Beethovensche Wohung in der Rheingasse war ein Treffpunkt von Musikliebhabern, zumal sich das außergewöhnliche Talent des heranwachsenden Ludwig schnell herumsprach. Das führte auch zu Problemen, wie sich Gottfried Fischer später erinnerte, denn „auf dem zweite Stock straßewärzs, rechts an der tritte Fenster, in der Eck, stannt Herr Lutwig v: Beethoven sein Klavier, das war grat oben Fischer ihrem Bett. Dadurch mußte Meister Fischer groß Antheil annehme, um nicht schlafen zu könne“.
Um dem Abhilfe zu schaffen, zogen die Beethovens wohl um 1785 fünf Häuser weiter in das Haus Rheingasse 971, das offenbar auch dem Bäckermeister gehörte. Der Aufenthalt dort dauerte allerdings nur etwa ein Jahr, denn Johann van Beethoven drängte darauf, in die größere Wohnung zurückziehen zu dürfen und bot an: „ich könnt auch nach dem Hof zu auf dem zimmer Musizieren lasse“. Das lehnte der Bäckermeister mit den Worten „Musick muß raum haben und nicht eingeschränkt sein“ ab und war damit einverstanden, dass die Beethovens wieder in ihre alte Wohnung einzogen.Noch 1785 erfolgte dann ein weiterer Umzug in die obere Etage der Wenzelgasse 476 (heute 25), einer Parallelstraße zur Bonngasse.
Ludwig van Beethoven lebte dort, bis er im November 1792 Bonn verließ. In dieser Wohnung ist 1787 auch seine Mutter verstorben. Sie hatte sieben Kinder zur Welt gebracht, von denen aber nur Ludwig und seine Brüder Kaspar Anton (geb. 1774) und Nikolaus (geb. 1776) das Erwachsenenalter erreichten.Bonngasse, Rheingasse, Wenzelgasse, Marktplatz, Münster, kurfürstliches Schloss mit der Schlosskapelle – in Bonn waren für Ludwig van Beethoven die wesentlichen Bezugspunkte seines Lebens höchstens 5 Minuten oder 500 Meter voneinander entfernt.
Die idyllische Residenzstadt Bonn hatte damals etwa 10.000 Einwohner, und die Ausdehnung des Bonner Wohngebietes zu Beethovens Zeit entsprach in etwa der heutigen Fußgängerzone in der Innenstadt. Alles war problemlos fußläufig erreichbar. Eigentlich kannte jeder jeden. Die Beethovens waren in dieser Stadtgesellschaft eine feste Größe.
vorgezogenen Bundestagswahl. Stephan Eisel mixt einen Cockatil aus Informationen zum neuen Wahlrecht, zum Wahlkampf, zu den Wahlpro-grammen, den Kandidaten usw. usw. usw. mit Jazz, Rock, Pop und Schlager. Der Eintritt ist frei, aber Anmeldung unbedingt erforderlich unter hostmaster@politik-und-musik.de
Bundestagswahl für den Sieger im Wahlkreis werden. Die Verkleinerung des Bundestages und das von der Ampel durchgesetzte neue Wahlrecht garantiert nämlich direkt gewählten Wahlkreisbe-werbern nicht mehr den Einzug in den Bundestag.
die Bundesrepublik Deutschland nach 1972 und 2005 zum dritten Mal durch den Zerfall einer Regierungsmehrheit eine politische Krise, die zu vorgezogenen Neuwahlen führen wird. Jetzt gibt es die Chance für einen Neuanfang, der das Land aus der politischen Lethargie führen kann.